Waschen, Colorieren, Föhnen, Glätten: Eigentlich sind Haare gutmütig und lassen fast alles mit sich machen. Doch manchmal wird es auch ihnen zu viel. Dann rächen sie sich gegen die kleinen Strapazen mit Trockenheit, Haarbruch, fusseligem Aussehen und splissigen Spitzen. Gut, dass es clevere Pflege-Experten gibt, die Pflegesünden ausbügeln und geschädigtes Haar im Nu wieder gesund und glänzend aussehen lassen.
Der Stoff, aus dem ein Grossteil unserer Haare besteht, ist eine Eiweissverbindung, Keratin genannt. Bei gesunden Haaren ist dieses Keratin nahezu lückenlos vorhanden. Geschädigtes Haar dagegen zeigt mehr oder weniger grosse Löcher im Keratinstamm. Die können durch viele Ursachen entstehen: Falsche Pflege, ständiges heisses Föhnen oder Glattziehen mit dem Glätteisen, aber auch wiederholtes Blondieren setzen dem Haar auf Dauer zu. Die Folgen sind leider irgendwann deutlich sichtbar: Geschädigtes Haar wirkt strohig, glanzlos, neigt zum Abbrechen und zu Spliss in den Spitzen. Was liegt also näher, als die brüchige Keratinschicht von außen wieder aufzubauen? Das funktioniert je nach Haartyp mit unterschiedlichen Substanzen.
Geschädigtes Haar ist oft auch trockenes Haar. Das gilt besonders für lockiges und krauses Haar. Häufiges Blondieren oder das ständige Setzen von Strähnchen führen ausserdem zu "Austrocknung" und Lücken in der äußeren Schuppenschicht. Dann helfen hochwertige pflanzliche Öle, aus strohigen Mähnen wieder geschmeidige Seiden-Köpfe zu machen. Besonders pflegend wirken beispielsweise reichhaltiges Macadamiaöl, aber auch Argan- oder Sonnenblumenöl. Sie alle enthalten wertvolle ungesättigte Fettsäuren, die den natürlichen körpereigenen Lipiden der Talgdrüsen sehr ähnlich sind. Deshalb erkennt geschädigtes Haar sie sofort als "Freunde" und nimmt sie freudig auf. Ein besonderer Leckerbissen für trockenes, strapaziertes Haar ist auch Sheabutter aus den Nüssen des afrikanischen Karitébaums. Dieses Pflanzenfett ist besonders reich an Vitamin E und Karotinen und pflegt das Haar durch so genannte unverseifbare Bestandteile. Das sind pflegende Stoffe, die sich an der Hornschicht der Haare anlagern und insbesondere vor weiteren Oxidationsschäden schützen.
Wenn das Haar zwar geschädigt, aber eher fein und glatt ist, sind Haarpflegeprodukte mit flüssigen Haarbausteinen, sprich Keratin, die perfekte Lösung. Sie erkennen die brüchigen Stellen im Haar und lagern sich genau dort an. Das macht das Haar wieder geschmeidiger, kittet splissige Stellen und sorgt so für neuen Glanz. Neue Produkte für extrem geschädigtes Haar arbeiten sogar mit dreimal mehr Haarbausteinen als bisher und sind daher ein Aufbauwunder für echte Pflegefälle.
Selbst beim Styling können Sie eine ganze Menge tun, um geschädigtes Haar mit einem Schutzmäntelchen zu versehen. Styling-Mousse und Haarsprays speziell für trockenes, strapaziertes Haar enthalten beispielsweise feuchtigkeitsspendendes Glycerin und hochwertiges Rizinusöl, das durch seine zahlreichen Vitamine und wertvollen Fettsäuren geschädigtes Haar wieder gesund und glänzend wirken lässt. Zusätzlich sollten Sie darauf achten, strapaziertes Haar äusserst liebevoll zu behandeln. Statt Ihr Haar jeden Tag zu waschen, können Sie zwischendurch auch zu einem Trockenshampoo greifen. Verwenden Sie zur Wäsche kein allzu heisses Wasser, lauwarm wirkt auf geschädigtes Haar wie ein echter Schonwaschgang. Kämmen Sie Ihre Haare im nassen Zustand nur mit einem grobzinkigen Kamm, denn im aufgequollenen Zustand sind sie besonders empfindlich gegen mechanische Belastungen. Und, last but not least: Verzichten Sie auf zu viel Hitze beim Styling und benutzen Sie immer einen Hitzeschutz. Lassen Sie das Haar von Zeit zu Zeit an der Luft trocknen und benutzen Sie Glätteisen und Föhn mit Hitzeregulierung und Ionen-Technologie.